Die Atemtherapie beinhaltet die eigentliche Reflektorische Atemtherapie und die „Vorbereitung“ der Weichteile. Letzteres geschieht durch Wärmeanwendungen und anschließende Dehnübungen aus dem Yoga. Hinzu kommen Techniken zur Inhalation, zur Sekret- und Thoraxmobilisierung. 

Die Reflektorische Atemtherapie (RAT) ist eine spezielle Form der Atemtherapie, die von Dr. med. Ludwig Schmitt in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgearbeitet wurde. Die Physiotherapeutin Liselotte Brüne entwickelt die Reflektorische Atemtherapie zu einer ganzheitlichen Therapiemethode weiter. 

Kernprinzip dieser Therapie ist es, durch manuelle Griffe bestimmte Körperregionen zu stimulieren, vor allem die Übergänge zwischen Muskel, Sehne und Knochen, an denen sich Mechanorezeptoren für die Atembewegung befinden. Diese Rezeptoren, die die Überdehnung der Lunge verhindern, werden durch Dehnung stimuliert.  

Die Reflektorische Atemtherapie ist also ein ganzheitliches Therapiekonzept zur Anwendung bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atmungssysteme aller Altersgruppen, das auch alle anderen Organsysteme positiv beeinflussen kann. Der Heilungsprozess wird so verbessert, die Effekte von Krankengymnastik in ihrer Wirkung verstärkt.

Das Ziel der RAT besteht darin, reflektorisch den Atem zu regulieren und zu erweitern und dabei eine bessere Beweglichkeit des Körpers zu erreichen. Die Reflektorische Atemtherapie soll die Sekretolyse fördern, Schmerzen reduzieren und so die Psyche entlasten.